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In wieweit sind Beiträge im Internet glaubwürdig?

Will man die Frage nach einem möglichen Qualitätsverlust im Journalismus beantworten,
sollte man zunächst klären, wie Qualität im Journalismus zu definieren ist. Allgemein
beschreibt die International Standards Organization (ISO), Qualität als „Gesamtheit von
Merkmalen einer Einheit bezüglich ihrer Eignung, festgelegte und vorausgesetzte
Erfordernisse zu erfüllen“ (Kaiser 2000, S.13). Darunter lassen sich im Journalismus die
gesellschaftlichen Anforderungen (Aufgabe der Information, Kritik, Kontrolle, etc.),
berufsethische Anforderungen (die vornehmlich im Pressekodex festgeschrieben sind) und
verschiedene professionelle journalistische Standards (Aktualität, Vielfalt und Vollständigkeit der Meinungen, kompetente Vermittlung, etc.), subsumieren (vgl. Kaiser 2000, S.13).
Darüber hinaus bleiben jedoch viele Details (objektive versus subjektive Sichtweise,
Schnelligkeit versus Gründlichkeit, etc.) umstritten und werden „je nach Medium, Ressort
oder auch Stilform unterschiedlich gewertet“ (Kaiser 2000, S.13). Schon dieser kurze Exkurs zur Qualitätsbeschreibung, offenbart wie schwierig es ist, den Begriff Qualität im
Journalismus konkret zu definieren.
Gerade auch durch das Internet, werden Qualitätsfragen immer wieder auf die Agenda des
Journalismus und der Journalistik gesetzt. Denn die Qualität der Berichterstattung ist im
Internet durch die Schnelligkeit des Mediums bedroht.

Vor dem Trend, Berichterstattung nach dem Prinzip des „trial and error“ zu betreiben, müsste man
ausdrücklich warnen. Wenn der Journalismus Regelverstöße in Kauf nimmt, um dann notfalls
zurückzurudern, setzt er jedes Mal seine Glaubwürdigkeit aufs Spiel. (Weischenberg 2000, S.7)

Geschwindigkeit und Wettbewerbsdruck machen es zwar nicht nur Online-Journalisten häufig schwer gewisse Standards einzuhalten, aber in keinem anderen Medium ist es so leicht Fehler zu beheben. Schließlich kann man seinen Artikel jederzeit „updaten“, und als Artikel 2.0, 3.0, usw., neu publizieren. Daraus droht sich eine Berufsauffassung zu entwickeln, die das schnelle Veröffentlichen, der gründlichen Recherche vorzieht und damit die Glaubwürdigkeit des Journalismus torpediert. Die Folgen davon beschreibt die ARD-/ZDF-Offline- Studie: Die Gruppe derjenigen, die die Informationen im Internet für nicht glaubwürdig hält, ist innerhalb eines Jahres um vier Prozentpunkte auf insgesamt 26 Prozent angestiegen (vgl. Grajczyk/Mende 2001, S.402).

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